manche geister aus der vergangenheit wird man schwer los ... in der virtuellen welt. wo sie hingehören.

zum winter gehöriger schnee, der beim ersten anflug von plusgraden verschwindet - eine ironie. ein zitat. und im haus drinnen blüht ein orangenbäumchen mit wunderschönen weissen blüten, die einen aromatischen duft verströmen... so sieht der winter aus.

die tage zwischen 31.12. und 7.1. des folgejahres sind immer so eine art niemandsland. man ist noch nicht da, ist aber auch nicht mehr dort - ein interstitieller raum, eine phase der indifferez, ein schwellenzustand. man resümiert, plant, vielleicht versucht man sogar schon, den ersten schritt zu machen. - schläft aber auch, träumt, räumt auf und geht spazieren. in dieser phase kann sich etwas neues formen, nimmt etwas neues hauchdünn gestalt an, ohne noch als etwas konkretes erkannt zu werden. man sollte dem putzi zeit lassen, zu werden. dann kann es auch irgendwann einmal sein.

als ich 15 war, hab ich laut mitgesungen mit cat stevens; heute, mein sohn ist 21, tu ich es wieder.

beim lesen von alten blogs, auch beim lesen von publikationen wie "readme.txt" oder "mindestens haltbar" war ich gestern in die zeit zwischen 2002 und 2007 zurückversetzt. da hatte noch nicht jeder schwatzhafte politiker sein blog, auf dem er seitenlang sein verhalten, seine meinungen oder das verhalten seiner partei rechtfertigte. da waren persönlichkeiten anonymer menschen wie ein bunter blumenstrauss gebündelt, es gab kurze zeit ein gefühl von zusammengehörigkeit, es gab die illusion einer blogger-community (twoday), das aufleben eines mediums. und selbst wenn ich weiß, dass das nur kurz andauern wird, war es eine faszinierende zeit. ich lernte so auch meine frau kennen, mit der ich jetzt seit jahren zusammenlebe - ein ereignis, dass ich früher nicht für möglich gehalten hätte. diese zeiten sind vorbei, der geist aber weht, wo er will.

mit dem rücken zur wand zu stehen kann kräfte mobilisieren, es kann aber auch eine angstreaktion oder eine wutreaktion induzieren. bei mir sind es leider nur angst und wut - und ich weiss nicht, was ich tun soll. sie, e., bedeutet mir alles, und alleine das macht mich skeptisch: wo ist meine unabhängigkeit und die kraft geblieben, die ich aus der autonomie gezogen habe? und: war ich je unabhängig?? (nein!) habe ich mich zu sehr in emotionale abhängigkeit begeben, aus falsch verstandener liebe? was ist aber die richtig verstandene liebe? die, die freiheit gibt und keine bedingungen stellt, die keine kontrolle braucht sondern vertrauen kann? die, die intelligenz ist und voll tiefer menschenkenntnis?

wo, liebste e., hast du dich hinverrannt mit deinem misstrauen und deiner angst? es ist doch alles so gut, wie es besser kaum sein konnte. vertreib die geister der vergangenheit mit lärm und lachen, summe vor dich hin und sieh die bilanz des jahres: an ihr ist kein makel, wir haben uns beide gut gehalten. ein jahr, auf dem wir durchaus bauen könnten ---- was sind die tiefen gründe für diesen blitzschlag? und, wieviel blitzschlag halten wir noch aus?

unser quartier hier auf paros heisst "poseidon", unser moped "atlantis", und in der taberna glafkos in naoussa erzählt uns der kellner, was sein vater bei delos erlebt hat. der vater ist fischer, und in den 80er jahren hat er vor delos ein sehr großes helles licht vom himmel kommend gesehen, das über dem fischerboot schwebte, und dann (in ufo-manier) sehr schnell abzischte. er erzählte uns, daß die häuserreste und bauten sich rund um die insel unter wasser fortsetzten, er habe es selbst gesehen mit taucherbrille unter wasser. er meinte, daß sein vater ufos für schwachsinn halte und niemandem von diesem vorfall erzählt, weil er sonst für verrückt gehalten werde; ihm, seinem sohn habe er es aber doch erzählt. seemannsgarn? wer weiß das schon. im web finde ich jedenfalls nichts über unterwasserfunde rund um delos. aber DAS lässt sich ja bei gelegenheit selbst überprüfen. nur das mit den ufos lässt sich nicht ohne weiteres nachprüfen ... :)

wenn du die erdenschwere an dir ziehen spürst, ist das geheimnis: stillhalten. nicht abtauchen, mit leidenschaft abwärts in die dichte reisen, sondern stillhalten; sehen, was gerade ist, atmen, und bleiben. und die nächste welle abwarten. so kann viel leid vermieden werden, das nicht zwingend sein muss. dem leid, das sein muss, ist nicht zu entgehen. aber das macht nur 1/3 des "gesamtleides" aus, wenn ich das so ausdrücken darf. 2/3 sind nicht notwendig; hausgemacht.